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Juni-Blogbeitrag: Zurück zu Stratmann – und ein Blick auf Otten und Grave, schließlich hab ich ja auch noch eine väterliche Linie

Nach meinem kleinen Ausflug zu meinen Abeln-Vorfahren bin ich dann doch erst einmal wieder bei meinen Stratmännern gelandet. Ich habe den Stapel mit den noch nicht abgearbeiteten Unterlagen gesichtet, wurde weiter fündig und es gibt genug, was noch weiter bearbeitet werden muss. Langeweile kommt also noch nicht auf.

 

Da ist noch die Aushebung der Wehrpflichtigen des Geburtenjahrgangs 1802, Laufzeit 1820 – 1828  NLA OL Best. 76-20 A Nr. 879, in diesen Unterlagen befinden sich Infos zu meinem 3fach Urgroßvater Dirk Henrich Stratmann und bei meinem letzten Besuch ließ ich mir die „Erste Aushebung der Wehrpflichtigen“, Laufzeit 1813 – 1828,  NLA OL Best. 76-20 – A Nr. 872 vorlegen und fand dort den Namen meines 3fach Urgroßonkels Joes Gerhardus  Stratmann. Ich hatte mir seinerzeit die Seiten nur abfotografiert, ohne es genauer anzusehen, da die Zeit knapp wurde. Nun als ich es mir genauer anschaute,  las ich dort zu ihm den Eintrag „desertiert Die Eltern müssen verfolgt werden“.

Das macht mich natürlich neugierig. Ich muss aber noch alles genau lesen und weiter ansehen, auch möchte ich im Niedersächsischen Landesarchiv noch schauen, ob ich noch Weiteres finde, was ich vielleicht auch beim letzten Besuch übersehen habe.

So wird die Liste für einen nächsten Archivbesuch immer länger und ich hoffe, dass ich vielleicht noch in meinem Sommerurlaub dort weiter suchen kann.

 

Auch zu meinem Urgroßvater Johann Henrich Stratmann habe ich die Aushebung durchgesehen, möchte aber auch hier im Archiv noch einmal ganz genau hinsehen, vielleicht finden sich ja noch weitere Informationen Es ist schon länger her, dass ich diese Einträge gefunden und mir im Archiv Kopien habe machen lassen. Vielleicht habe ich irgendwas übersehen, was jetzt noch weiterhelfen könnte und überprüfen schadet ja nicht.

 

Recht passend zum Thema kam nun auch noch einmal Post vom Bundesarchiv bezüglich meiner Anfrage zum Bruder meiner Oma väterlicherseits. Er gilt als vermisst im 2. Weltkrieg  und ich habe bereits vor längerer Zeit eine Anfrage, damals noch bei der WASt, zu ihm gestellt, um zu sehen, ob ich ggf. noch weitere Informationen herausbekommen kann. 

Bereits im November 2018 erhielt ich die etwas knappe Auskunft,

„Ihr Großonkel Alfons Grave, geboren am 24.10.1916 in Langförden ist hier letztmalig mit einer Meldung vom 01.03.1944 als Angehöriger der Einheit“……“erfasst“. Eine Vermisst- oder Todesmeldung liegt nicht vor.“

 

Da mir bei dieser Formulierung nicht so richtig klar war, ob es außer der letztmaligen Erwähnung noch Weitere gibt, die mir nur nicht mitgeteilt wurden, habe ich damals die WASt nochmals angeschrieben und entsprechend nachgefragt und bat darum, mir soweit vorhanden, weitere Meldungen mitzuteilen.

Auf diese Nachfrage bekam ich zunächst lange Zeit keine Antwort. 

Auf einem der Oldenburger-Stammtischtreffen bekam ich den Hinweis, mich an den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes zu wenden und mich zu erkundigen, ob es zu meinem Urgroßonkel dort evtl. ein Gutachten gibt. Diese Anfrage stellte ich ebenfalls im November 2018 und etwa ein Jahr später, im Dezember 2019 bekam ich ein Solches tatsächlich zugeschickt, zusammen mit einem Anschreiben aus dem sich ergibt, dass zunächst 1947 eine Schwester und 1950 sein Bruder einen Suchauftrag beim DRK-Suchdienst gestellt haben.

Das Schicksal meines Urgroßonkels konnte nicht geklärt werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist  er bei Kämpen, die in der zweiten Januarhälfte 1945 stattfanden, gefallen. Die letzte Meldung zu ihm ist vom 15.01.1945 aus Warschau.

 

Am 05. Mai kam dann nun aber doch noch einmal eine Nachricht des Bundesarchivs, mir wurde mitgeteilt, dass mit Wirkung vom 1. Januar 2019 die WASt auf das Bundesarchiv übergleitet wurde, nun die Bestimmungen des Bundesarchivgeseetzes gelten und für die Bearbeitung meiner Anfrage ein ausgefüllter und unterschriebenen Benutzungsantrag benötigt wird.

Da das nun für mich nicht so ganz nachvollziehbar war, da ich ja bereits zu dieser Anfrage einen Benutzungsantrag gestellt hatte und meine eigentliche Anfrage ja auch bereits vor Überleitung der WASt in das Bundesarchiv gewesen war und ich zu der bereits erteilten Auskunft erstmal lediglich eine Rückfrage hatte, schrieb ich das Bundesarchiv nochmals an und wies darauf hin. Eine weitere Rückantwort hierzu kam zunächst nicht, die Kommunikation mit dem Bundesarchiv scheint sich etwas zäh zu gestalten.

Allerdings bekam ich nun vor ein paar Tagen dann nun doch noch überraschend ein weiteres Schreiben des Bundesarchivs, das diesmal etwas ausführlicher ist als die erste Auskunft, wenn auch nur mit eher Allgemeinen Information, bspw.  bezüglich Publikationen zur Einsatzräumen und den Hinweis auf weitere Abteilungen beim Bundesarchiv und das es Sinn machen könnte, ggf. auch dort Anfragen zu stellen.

 

Außerdem war dieser E-Mail aber auch noch eine Karteikarte beigefügt, die dort zu meinem Großonkel vorliegt. Diese wartet nun darauf, dass ich einen genauen Blick drauf werfe, also gibt es wieder etwas neues auf dem To‑do-Stapel.

 

Und da liegen ja auch noch die WASt-Auskünfte zu meinen Großvätern und einem Großonkel mütterlicherseits. Auf den ersten Blick scheint es nicht, dass man dazu noch Weiteres herausfinden kann, aber vielleicht ist jetzt mal die Gelegenheit, das alles genauer unter die Lupe zu nehmen.