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Ein Archivbesuch – keine Fragen beantwortet, dafür Neue. Und wohin mit den Geschichten?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Archivalien konnte ich mir also bei meinem Besuch im Niedersächsischen Landesarchiv Oldenburg ausheben lassen- Das habe ich natürlich voll ausgenutzt, soll sich ja lohnen, so ein Urlaubstag mit Fahrt nach Oldenburg.

 

Auf meiner Liste standen u.a. die Ingrossationsurkunden, die ich beim letzten Besuch bereits durchgesehen hatte. Hier wollte ich noch einmal durchgehen, ob ich ggf. etwas übersehen hatte und vielleicht doch noch etwas über die Schuld herausfinde, die mein 3fach Urgroßvater Meyer offenbar gegenüber meinem 3fach Urgroßvater Stratmann hatte. aber auch bei der zweiten Durchsicht ist mir nichts weiter aufgefallen, sodass ich an dieser Stelle weiter im Dunkeln tappe.

 

Ebenfalls auf meiner Liste standen die Beurkundungsbücher des Amtsgerichts Cloppenburg von 1873 und 1879. Vor längerer Zeit habe ich im Archiv Stadtgeschichte Cloppenburg Notizen gefunden, aus denen sich ergibt, dass mein 3fach Urgroßvater Dirk Stratmann Haus und Grundstück meiner Ururgroßmutter Maria Anna Gerken und ihren 6 Kindern überlassen hat. Aber auch hierzu wurde ich leider nicht weiter fündig.

Allerdings fand ich im Beurkundungsbuch von 1879 einen Eintrag vom 16. Januar betreffend meine Ururgroßmutter Gerken. 1871 war mein Ururgroßvater im Alter von 41 Jahren verstorben und 8 Jahre später hat seine Witwe offenbar vom Schuljurat Tholen der Schulacht Cloppenburg – Lankum – Bühren  ein Darlehen in Höhe von 450 Mark erhalten und dafür eine Hypothek auf das Grundstück aufgenommen.

Sie scheint es zurückgezahlt zu haben, jedenfalls blieb das Grundstück weiter bei meinen Stratmanns.

 

Ebenfalls ausheben lassen habe ich mir „Verschiedene Einzelsachen Militärwesen“, Best. 76-20 B Nr 473. Ich wollte schauen, ob ich eventuell noch Weiteres zur Desertation des Bruders meines 3fach Urgroßvaters finde. Und ich fand auch tatsächlich etwas zu einem Stratmann aus Stapelfeld. Allerdings aus dem Jahre 1827 und da der Bruder meines 3fach Urgroßvaters bereits 1826 verstorben ist, muss es sich hierbei um meinen 3fach Urgroßvater selbst, handeln, auch wenn kein Name zum Soldaten Stratmann angegeben ist.

Und so erfahre ich, aus einer Unterrichtung des Hauptmannes Frisius durch das Amt Cloppenburg am 08. August 1827, dass mein 3fach Urgroßvater offenbar „schon früher im Dienst in Ovelgönne fieberkrank und nur temporali davon frei gewesen, ist bei seiner Beurlaubung gleich zu Hause wieder davon befallen, er leidet täglich daran, undist nach dem einliegenden ärztlichen Zeugnisse sehr geschwächt“

 Es wird mitgeteilt, dass „Der Vater ist ein geringer Heuermann und nicht im Stande“ ist, seinen Sohn zu unterstützen und dieser wegen seiner Krankheit auch nicht selber etwas verdienen kann. „eine baldige Herstellung ist nicht zu hoffen, weil es an nahrhafter Speise mangelt,“. Die Unterstützung der Armenkasse wollten die beiden aber wohl nicht in Anspruch nehmen.

 Die Weiteren Anmerkungen auf diesem Schreiben verstehe ich so, dass der Hauptmann Frisius meinem 3fach Urgroßvater einen RThaler bzw. 2 Gulden hat zukommen lassen, gleichzeitig aber darauf hingewiesen wurde, dass er nicht noch einmal eine solche Unterstützung bekommen würde.

 

Ich war mal der Meinung, dass meine Stratmänner nur langweilige Heuerleute waren. Heuerleute passt ja auch, aber langweilig, nein, das kann ich nun nicht mehr sagen. Das ist schon eine spannende Sache, all diese Dinge über sie zu erfahren.

Sie waren also arme Heuerleute, mein 3fach Urgoßvater muss irgendwann zu Geld gekommen sein, um mit meinem Ururgroßvater Markengrund zu erwerben, vermutlich als Fuhrmann / Handelsmann, denn im Januar 1865 heißt es in der Schulgeldakte ja, dass die Vermögensverhältnisse meines Ururgroßvater gut waren. Nachdem dieser verstorben war, ging es der Familie offenbar schlechter, so musste meine Ururgroßmutter dann wohl das Darlehen beim Schuljurat Tholen aufnehmen.

 

Und so werde ich weiter Urkundenbücher und andere Archivalien durchgehen und hoffentlich, noch Weiteres finden, was den Weg meiner Vorfahren beschreibt.

 

Es wird nun aber auch dringend Zeit, diese Geschichten endlich auch in meinem Genealogieprogramm, mit dem ich arbeite, einzubinden, und das kann ich mit Family Tree Maker auch ganz wunderbar. Und mit Hilfe des  FamilyBookCreator kann ich dann auch relativ einfach eine Chronik inklusive dieser Geschichten erstellen, wobei ich dafür die die ganzen Einstellungsmöglichkeiten noch besser kennen lernen muss. Ich habe dieses Plug-in schon länger, mich aber bisher noch nicht intensiv damit beschäftigt, weil ich die technischen Dinge nicht so sehr mag. Aber nun wird es Zeit, da tiefer einzutauchen.