"Erzähl Mal"-Reihe
Bücher und Spiele von Elma vanVliet, Verlagsgruppe Droemer Knaur
Ursprünglich nur für die eigene kranke Mutter hatte die Autorin Elma van Vliet die Idee zu einem Erinnerungsalbum, das dann 2004 mit dem Titel „Mama, erzähl mal“ zunächst in den Niederlanden erschienen ist. Inzwischen gibt es, auch in Deutschland, eine ganze Reihe an weiteren Büchern, in der auch weitere Familienangehörige aufgefordert werden zu erzählen. Außerdem gibt es in dieser Reihe inzwischen auch Spiele; wir stellen Ihnen drei Beispiele vor.
Das Buch „Opa, erzähl mal!" – Das Erinnerungsalbum Deines Lebens“ enthält
144 Seiten, aufgeteilt in fünf Kapitel, die wiederum Unterkapitel enthalten, in denen der Großvater aufgefordert wird, die unterschiedlichsten Dinge über sich und sein Leben niederzuschreiben,
auch Dinge, nach denen man vielleicht nicht zu fragen wagt.
So gibt es Fragen zur Kindheit, zur Jugend und dem Erwachsenwerden, Fragen über die Liebe bis hin zum Opasein sowie zum Thema Freizeit und Hobby. Auch Erinnerungen, Wünsche und Träume finden
ihren Platz in einem der Kapitel. Den Abschluss machen zum Teil auch persönliche Fragen zur engeren Beziehung Opa-Enkel.
Es werden im ganzen Buch sehr vielfältige Fragen gestellt, allgemeine, aber auch sehr persönliche, die so ziemlich jeden Lebensbereich abdecken dürften, mit ausreichend Platz für Antworten. Im
Buch verteilt sind Zitate verschiedener Schriftsteller, Dichter und anderer Persönlichkeiten. Nach jedem Unterkapitel gibt es Platz für Fotos sowie noch weitere Geschichten und
Erinnerungen.
Um dieses Buch vollständig auszufüllen, bedarf es sicherlich einiges an Zeit, und der Ausfüllende sollte auch bereit sein, private Dinge von sich preiszugeben. Es bietet aber eine wundervolle
Möglichkeit, schöne Erinnerung an den Großvater zu bewahren und diese lebendig zu halten. Diese Erinnerungsalben gibt es auch für weitere Familienangehörige.
„Sag mal, Mama!“ ist ein Fragespiel, das aus insgesamt 64 Karten besteht. Diese sind aufgeteilt in je 26 „Kind fragt“- und „Mama fragt“-Karten sowie je sechs „Kind sagt“- und „Mama sagt“-Karten. Für dieses Spiel gibt es keine Spielregeln und damit weder falschen Antworten noch ein Zeitlimit. Ziel des Spieles ist nicht, einen Gewinner zu ermitteln, sondern es geht vielmehr darum, sich Zeit zu nehmen, dem anderen zuzuhören, und durch das gegenseitige Fragenstellen kann man vielleicht auch die eine oder andere neue Seite am anderen entdecken.
Die „Kind fragt“-Karten enthalten Fragen zur Kindheit der Mutter, persönliche Fragen an diese in der Gegenwart sowie Fragen, die die Beziehung von Mutter und Kind betreffen. Die „Kind sagt“- Karten fordern die Mutter auf, etwas zu machen, z. B. einen lustigen Witz zu erzählen. Die Mama-Karten sind ebenso aufgeteilt. Die „Mama sagt“-Karten enthalten die gleichen Aufforderungen an das Kind, wie die „Kind sagt“-Karten, bei den „Mama fragt“-Karten kann diese zum Teil alltägliche, aber auch persönliche Dinge über das eigene Kind erfahren, über die man im Alltag häufig vergisst zu sprechen. Außerdem gibt es Fragen, die die Beziehung Mutter-Kind betreffen bzw. Kind zur Mutter. Das Spiel bietet eine gute Möglichkeit, auf eine etwas andere Art und Weise miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Erzähl Mal! Das Familienquiz“ ist ebenfalls ein Kartenspiel; im Gegensatz zu „Sag mal, Mama!“ gibt es hier Spielregeln, die aber wohl nicht zu eng ausgelegt werden müssen. Das Spiel ist für drei bis acht Spieler im Alter von acht bis 99 Jahren gedacht. Es gibt insgesamt 110 Quiz-Karten, diese sind aufgeteilt in 55 „Weißt-du-es?“-Karten, 45 „Erzähl-mal!“-Karten und 10 Aktionskarten. Die Dauer des Spiels wird von den Spielern individuell festgelegt.
Bei den „Weißt-Du-es?“-Karten sind Fragen zu beantworten, für die einiges an Vorwissen bezüglich der übrigen Familienmitglieder nötig ist, das vermutlich nicht alle Mitspieler haben. Dies bietet
aber eine schöne Möglichkeit, einiges Neue über seine Familienmitglieder zu erfahren. Bei den „Weißt-du-es?“-Karten entscheiden die Mitspieler, ob man einen Punkt erhält.
Die „Erzähl-mal!“-Karten fordern den Spieler auf, persönliche Fragen über sich zu beantworten, z. B. was man mit einer bestimmten Person aus dem Mitspielerkreis noch mal sehen oder erleben
möchte, oder welchem Familienmitglied man am meisten ähnelt. Hier erhält man durch das Beantworten der Frage einen Punkt.
Aktionskarten stellen dem Kartenzieher eine Aufgabe, wie z. B. jedem Mitspieler ein Kompliment zu machen. Zum Teil werden hier auch die übrigen Mitspieler mit einbezogen. Es entscheiden die
Mitspieler, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde.
Dieses Quiz kann nicht nur innerhalb der engeren Familie gespielt werden, sondern bereitet sicher auch im weitläufigeren Familienkreis viel Freude, auch wenn nicht immer alle Fragen
beantwortet werden können.
Nicht nur für Genealogen, sondern für all diejenigen, die mehr über ihre eigene Familiengeschichte erfahren oder weitergeben möchten, dürfte diese Reihe eine gute Möglichkeit bieten, Erinnerungen
wach und lebendig zu halten.
Tanja Bals