Historische Kriminalitätsforschung

 

Gerd Schwerhoff: Historische Kriminalitätsforschung. 

 

Dieses 234 Seiten umfassende Buch richtet sich eigentlich an Studenten, Examenskandidaten sowie Doktoranden. Es gibt einen auch für Laien interessanten Überblick über die Geschichte der Kriminalität sowie deren Erforschung ab dem späten Mittelalter, hauptsächlich im deutschsprachigen Raum. Der Autor, Gerd Schwerhoff, ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Dresden.

Für Genealogen interessant sein dürfte u. a. das Thema „Quellen der Kriminalitätsgeschichte“, hier sind z. B. Gerichtsakten, Gauner- und Diebeslisten oder auch Rechnungsbücher genannt. Darüber hinaus bekommt man einen Einblick in die Strafverfolgung und den Strafprozess sowie die verschiedenen Strafen, wie beispielsweise Hinrichtung, Verbannung oder Einsperrung.

Auch die Zusammenhänge zwischen Kriminalität bzw. abweichendem Verhalten und der Gesellschaft kommen zur Sprache, hier werden verschiedene Delikte beleuchtet, das Spektrum reicht über Gewaltkriminalität, Eigentumsdelikte und organisierte Kriminalität sowie Sexual- und Sittendelikte bis hin zu Religionsdelikten und politischer Kriminalität.

Den Abschluss macht das Thema „Kriminalität und Öffentlichkeit“, als Beispiele seien hier die verschiedenen Medien, frühneuzeitlicher Sensationalismus oder auch die Entwicklung des Täterbildes genannt.

Es schließt sich eine Auswahlbibliografie mit umfangreichen Literaturhinweisen an, auf die im Einzelnen innerhalb des Buches verwiesen wird, sowie ein Sach-, Orts- und Personen-Register. Darüber hinaus findet man im Buch den Link zu einer jährlich aktualisierten Bibliografie.

Wer sich bislang noch nicht ausführlicher mit der Materie „Kriminalität in den vorangegangenen Jahrhunderten“ auseinandergesetzt hat, für den bietet das Buch eine Möglichkeit, sich in dieses Thema einzulesen, es gibt einen Einblick in die Entwicklung der Kriminalität im Lauf der Jahrhunderte.

 

Tanja Bals