Juli-Blogbeitrag - To-Do's

Eigentlich müsste nun hier mein Juli-Blogbeitrag zur eigenen Familiengeschichte folgen. Ist es auch irgendwie, aber dann doch nicht so richtig. Einiges habe ich in den letzten Wochen und Monaten durchgesehen und weil man zwischendurch auch mal einiges vom Gefundenen noch weiter verfolgen und diesem genauer auf den Grund gehen muss, habe ich mal eine Bilanz mit offenen Fragen aus den letzten Monaten gezogen, also eine To-Do-Liste erstellt. Gehört auch zur Familienforschung dazu. Und die Liste wächst und wächst und der Juli war irgendwie auch viel zu kurz.

 

Durch mein Ziel, einen monatlichen Blogbeitrag zu schreiben, bin ich nun tatsächlich recht regelmäßig dazu gekommen, meine eigene Familienforschung näher anzusehen und dadurch auch tiefer darin eingetaucht.  Einiges konnte ich abarbeiten, allerdings sind – wie sollte es anders sein - auch neue Fragen hinzugekommen. Wäre ja sonst auch langweilig. Und so habe ich beschlossen, dass es Zeit ist, die neu aufgetauchten Fragen zusammenzufassen, auch, weil ich meinen Urlaub für einen weiteren Archivbesuch im Niedersächsischen Landesarchiv nutzen werde. Anfang August ist es soweit und für diesen Besuch muss ich mich aufgrund der Corona-Pandemie noch besser vorbereiten als sonst, da ich  10 Archivalien vorab bestellen muss und nicht, wie sonst, im Archiv spontan auch noch zu den Aushebezeiten etwas ausheben lassen kann.

 

Mein 3fach-Urgroßvater und mein Ururgoßvater  Stratmann waren also Fuhrmann bzw. Handelsmann. Ich muss meine Unterlagen nochmal genau ansehen, wann diese Bezeichnungen das erste Mal auftauchten. Aus der Schuldgeldakte ergibt sich, dass mein Ururgroßvater vom Frachtfurhwerk gelebt hat und die Vermögensverhältnisse gut gewesen sein sollen.

Was genau hat ein Fuhrmann gemacht? Klar, er hat wohl Dinge von A nach B transportiert, vermutlich mit einem Pferdewagen, aber offenbar war mein Ururgroßvater ja auch ein Händler. Wohl auch deshalb hat sich die Familie dann auch an der Löninger Chaussee, der heutigen B213 niedergelassen, da dies auch damals eine wichtige Straße war. Meine Stratmänner sollen als Händler vermutlich auch nach Bremerhaven gefahren sein, allerdings hab ich dazu keinerlei Belege. Die spannende Frage ist, gibt es Möglichkeiten, dazu noch etwas herauszufinden? Archivierte Unterlagen über Handelsleute? Wo könnte man das finden? Im Nieders. Landesarchiv in Oldenburg, oder vielleicht in einem Archiv in Bremerhaven? Der Handel meiner Stratmänner soll wohl mit dem Bau der Pingel-Anton-Kleinbahn sein Ende gefunden haben, diese wurde  1900 -1903 eröffnet.

Gibt es Möglichkeiten, noch weiteres über die Vermögensverhältnissen herausfinden? Wie ging es nach dem Ende der Handelszeit weiter? Wohl mit Vieh, ich erinnere mich an Fotos, auf denen mein Opa mit Vieh (Kuh oder Rind?) auf einer Ausstellung abgebildet ist.

 

Aus dem Februar-Blogbeitrag ist da noch die Frage, warum meine Vorfahren für das Stück Markengrund 144 Thaler gezahlt haben, obwohl nur 108 Thaler geboten wurden. Und außerdem ist da ja auch noch die Schuld, die mein 3fach Urgroßvater Meyer gegenüber meinem 3fach Urgroßvater Stratmann hatte. War das eine Geldschuld? Das ist für mich noch nicht so klar, vielleicht denke ich aber auch zu quer. Was für eine Schuld wäre sonst möglich? Kann ich dazu noch irgendwas Weiteres finden?  Ich werde noch einmal die Ingrossationsurkunden durchsehen, vielleicht habe ich vor dem von mir gefundenen Eintrag etwas übersehen.

 

Und dann gibt es ja noch die Unterlagen zur Wehrpflicht. Bei einigen ist es schon eine Weile her, dass ich mir die Kopien habe erstellen lassen, sodass ich gar nicht mehr sicher bin, dass es auch wirklich die richtige Reihenfolge ist, die diese Kopien bei mir haben. Und möglicherweise fehlt auch was an entscheidenden Informationen? Ich weiß es nicht und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mir diese nochmals anzusehen und alles zu prüfen. Sicher ist sicher.

Vielleicht kann ich auch noch weiteres herausfinden zum Bruder meines 3fach Urgroßvaters, der desertiert hat und zu dem entsprechenden Eintrag mit dem Zusatz „die Eltern müssen verfolgt werden“? Auch zu den Auskünften der WASt zu meinen Großvätern und zwei Urgroßonkeln möchte ich versuchen, ob ich mit den sich aus den jeweiligen Auskünften ergebenen Informationen noch irgendwie weiterkommen kann.

 

Beim Schreiben der Blogbeiträge für März und April (Schulgeldakte) kam die Frage auf, wo es an der Crapendorfer Kämpe einen Wirth Kahsen (o.ä.) gegeben hat, da hier wohl mein Urgroßvater im Sommer 1873 gedient haben soll. Außerdem interessiert mich, wo es in Nieholte den Zeller Schmold gegeben hat sowie die Schulwege vom Haus meiner Ururgroßeltern nach Vahren und Kneheim. Hier werde ich noch versuchen, ob ich eventuell über das Archiv Stadtgeschichte Cloppenburg weiterkomme kann.

Auch die Frage, ob meine Urgroßmutter Meyer und meine 3fach Urgroßmutter Meyer miteinander verwandt sind,  konnte ich bislang noch nicht klären, aber das herauszufinden erscheint mir derzeit nahezu unmöglich. Im Augenblick habe ich auch keine Idee, wie ich da bei dem Nachnamen und den mir bekannten Orten und Daten weiter ansetzen könnte.

 

Noch immer ist es mir nicht so richtig gelungen, Kontakt zu den Nachkommen meiner Amerika-Auswanderer-Urgroßtante Maria Josephina Engelina Stratmann, verheiratet Kruep, herzustellen. Und ich habe Unterlagen zu meinen Grave-Auswanderern auf meinem Schreibtisch wiedergefunden, die ebenfalls noch weiter abgearbeitet werden müssen. Außerdem kommen dazu dann ja noch ein paar weitere Auswanderer, deren Weg ich noch weiter verfolgen möchte.

 

DNA-Matche sind ja auch sonst noch jede Menge vorhanden, die weiter verfolgt werden müssen, z. B. zum Namen Meehrpohl.  Dieser Name kommt bei mir zwar auf der Seite meiner väterlichen Oma mehrmals vor, aber bisher immer nur dort eingeheiratet. Das macht ja keine gemeinsame DNA.

Oder auch der Name Wolke. Mir ist aufgefallen, dass ich mehrere DNA-Matche habe, die in ihrem Stammbaum diesen Namen haben. Bis vor kurzem waren mir keine Vorfahren zu diesem Nachnamen bekannt, aber inzwischen habe ich herausgefunden, dass ich auf meiner väterlichen Seite eine Vorfahrin Wolke habe. Und weiter ist mir nun aufgefallen, dass es unter meinem Stratmännern jemanden gibt, bei dem dieser Name als Taufpate auftaucht.

Es wird also nicht langweiligJ.